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Künstler II - B

NameLebensdatenHerkunftsortArbeitsland
 
BullaAbbondioca. 1600 - 1670MuggioA, H, CZ
 (Bruder: Giacomo). Steinmetz und Bildhauer. Arbeitete 1629-1643 für die Grafen Batthyány, u.a in deren Stammsitz in Güssing (Burgenland, Österreich), das bis 1921 als Németújvár zu Ungarn gehörte, sowie im Schloß Rechnitz (ung. Rohoncz) im Burgenland, das 1906 von Heinrich Thyssen-Bornemisza erworben wurde. Leider blieb es nicht erhalten.
Schloss Rechnitz

Schloss Rechnitz, 1689
Aus: Endre Marosi:
Burgen im österreichisch-ungarischen Grenzraum,
Verlag Edition Roetzer,
Eisenstadt 1990

 Die Bildergalerie des Schlosses wurde zum Ausgangspunkt der Sammelleidenschaft dieses Familienzweiges und bildet den Grundstock des heutigen Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid.
 Ab 1644 arbeitete Abbondio Bulla mit seinem Bruder Giacomo am Hauptaltar der Basilika Mariazell, Steiermark, die gerade vom Architekten Domenico Sciascia aus Roveredo (GR) im barocken Stil umgebaut wurde; 1650-51 in der Burg der Grafen Batthyány in Stadtschlaining, Burgenland, die heute Sitz des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung ist.
Burg Stadtschlaining

Burg Stadtschlaining (A)

 1669 schuf er nach einem Entwurf des erwähnten Domenico Sciascia die sogenannte Türkensäule am Eisernen Tor in Graz (A).
 AIA, Abbondio Bulla
 Batthyány
 Burg Güssing
 Schloss Rechnitz
 Basilika von Mariazell
 
BullaAntonio sen.att. 1657MuggioCZ
 Baumeister in Prag, zusammen mit Bernardo und Agostino. Vater des Giovanni Battista.
 
BullaAntonio jun.ca. 1740 -MuggioRus
 Ging 1770 mit dem Stuckateur Antonio Bernasconi nach St. Petersburg.
 Tessiner Künstler in Europa, Antonio Bernasconi
 
BullaBernardo sen.att. 1597MuggioA
 Arbeitete bis 1597 an der Burg Neuberg bei der Stadt Hartberg, Steiermark, die damals von der Adelsfamilie Herberstein im Stil der Renaissance ausgebaut wurde.
Burg Neuberg Hartberg, Steiermark

Burg Neuberg, Steiermark (A)

 Ein Bernardo Bulla (der gleiche?) war 1655 in Orlik in Tschechien tätig.
 Herberstein (Adelsgeschlecht)
 Burg Orlík nad Vltavou
 
BullaBernardo jun.ca. 1690 - n. 1756MuggioCZ
 Architekt in Prag. Er wurde 1725 geadelt und nannte sich seither von Bullenau. 1732 stiftete er eine Glocke für die Kirche in Muggio. Kaiser Karl VI. (reg. 1711-1740), ein großer Förderer von Musik und Kunst, ernannte ihn zu seinem Berater.
Kaiser Karl VI von Johann Gottfried Auerbach

Kaiser Karl VI.,
Portrait von Johann Gottfried Auerbach, 1735

 Karl VI.
 
BullaDomenicoatt. 1700MuggioCZ
 Maurerpolier in Třeboň im Süden von Tschechien.
 Třeboň
 Schloss Třeboň
 
BullaGiacomoatt. 1644 - 1658MuggioA
 (Bruder: Abbondio). Marmorbildhauer und Stuckateur. Arbeitete ab 1644 mit seinem Bruder in Mariazell; 1646-1667 wiederholt im Stift St. Lambrecht, Steiermark (A), dessen Kirche nach einem Brand von Domenico Sciascia aus Roveredo (GR) neu erbaut wurde. Bulla fertigte dort viele Marmordekorationen, u.a. die Portale des Kaisersaales und des Prälatensaales, einen Marmorbrunnen und die Stuckaturen der Sakristei.
Stift St. Lambrecht, Steiermark

Stift St. Lambrecht, Steiermark (A)

 1647 arbeitete Giacomo Bulla im 3 Jahre zuvor gebauten Kapuzinerkloster Tamsweg, Bundesland Salzburg, 1648 im Dominikanerkloster St. Nikolaus in Friesach, Kärnten und im Klarissinnenkloster Maria Paradeis in Judenburg, Steiermark; 1658 im ebenfalls von Sciascia erbauten Schloß St. Gotthard, Steiermark. Aus den erhaltenen Quittungen geht hervor, dass er ein geschätzter und gut bezahlter Künstler war.
 AIA, Giacomo Bulla
 Stift St. Lambrecht
 St. Nikolaus (Friesach)
 Schloss St. Gotthard
 
BullaGiacomo Battistaca. 1660 - n. 1704MuggioCZ
 (Vater: Antonio). Architekt und Bildhauer. Heirat mit Maria Calvi, Tochter des Malers Simone Calvi aus dem Nachbardorf Cabbio. Vater des Bernardo jun. 1704 nahm er den künftigen Bildhauer Carlo Francesco Calvi als Lehrling mit nach Prag.
 
BullaGiovanni Michele1682 -MuggioA
 (Sohn: Alberto Giorgio Bulla). Hofstuckateur in Wien, wo er eine florierende Werkstatt betrieb. Die prächtige Ausschmückung der Pfarrkirche St. Nepomuk (ehemalige Schlosskapelle) in Breitenfurt bei Wien, die 1732 eingeweiht wurde, stammt wahrscheinlich von ihm.
St. Nepomuk Breitenfurt

St. Nepomuk, Breitenfurt

 
BullaMarcoatt. 1552 - 1572MuggioA
 (Vater: Giovanni). Architekt. Er arbeitete 1552 in Südtirol an der Pfarrkirche St. Pauls in Eppan und 1553-56 in Glurns an der Stadtbefestigung. Dann bis 1572 in der Hofkirche in Innsbruck, wo er u.a. das Deckengewölbe schuf.
Hofkirche Innsbruck

Hofkirche in Innsbruck (A)

 AIA, Marco Bulla
 St. Pauls (Eppan)
 Glurns, Südtirol
 Hofkirche Innsbruck
 
BullaRocco- 1721MuggioCZ
 Stuckateur in Böhmen. 1714-1718 Stuckaturen im Palais Clam-Gallas in Prag, zusammen mit Santino Bussi aus Bissone.
Treppenhaus Palais Clam-Gallas

Treppenhaus
im Palais Clam-Gallas,
Prag, mit Stuckaturen
von Santino Bussi und Rocco Bulla

 Palais Clam-Gallas (Prag)
 
BuoraGiovanni1450 - 1513Osteno (I)I
 (Vater: Antonio). Architekt und Bildhauer in Venedig.
 it.Wikipedia, Giovanni Buora
 
BussiAntonio Gaetano1692 - 1739BissoneA, H
 (Vater: Carlo Antonio; Sohn: Giovanni Battista). Bildhauer und Stuckateur. Gest. 7. Feb.1739 in Wien. 1713-1724 arbeitete er im neuerbauten Schloss Hirschstetten in Wien, das im barocken Stil ausgeschmückt, aber leider 1945 zerstört wurde; 1727 in der Trinitarierkirche in Bratislava, Slowakei; 1735 in der Kirche des im Auftrag von Kaiser Karl VI. erbauten Invalidenpalasts in Budapest (heute Rathaus des Stadtteils Pest).
Invalidenhaus in pest

Invalidenhaus
in Pest

 1737-39 schuf Bussi die Stuckdecken des Kaiserzimmers im Stift Klosterneuburg (A).
Stuckdeckeim Kaiserzimmer, Stift Klosterneuburg

Stuckdecke von Antonio Gaetano Bussi
im Kaiserzimmer
des Stifts Klosterneuburg (A)

 Bei all diesen Bauten taucht auch der Name des Architekten Anton Erhard Martinelli auf, dessen Vater Francesco vom Comersee stammte.
 AIA, Antonio Gaetano Bussi
 Schloss Hirschstetten
 Trinitarierkirche (Bratislava)
 Invalidenpalais Budapest (H)
 Kaiser Karl VI.
 Stift Klosterneuburg
 
BussiCarlo Antonio1658 - 1690BissoneD, A
 (Vater: Giovanni Francesco; Bruder: Santino Bussi). Maler. 1682 heiratete er die Tochter des Malers Carpoforo Tencalla, dessen Fresken im Passauer Dom er zu Ende führte. 1689 erhielt er den Auftrag für die Ägidiuskirche (Dörflkirche) in Vöcklabruck (A), wo er am 15.7.1690 unerwartet starb.
Deckenfresko in der Dörflekirche in Vöcklabruck

Carlo Antonio Bussi,
Deckenfresko in der Dörflkirche,
Vöcklabruck (A),1689

Foto: El bes

 Lit.: Mollisi G., Carlo Antonio Bussi, in: Bissone, Terra di artisti, Arte"&"Storia No. 41, Lugano 2008
 Carlo Antonio Bussi
 AIA, Carlo Antonio Bussi
 Süddeutscher Barock, Carlo Antonio Bussi
 Dom St. Stephan (Passau)
 
BussiGiovanni Battista1550 - 1622Campione (I)CZ
 Steinmetz und Maurermeister. Giovanni Battista gehörte zum Familienzweig aus Campione, der sich in Prag niederliess: 1589 erhielt er dort das Bürgerrecht. Später folgten ihm seine Neffen Zaccaria und Luigi, ebenfalls Steinmetze.
 Künstlerfamilie Bussi aus Campione (Treccani)
 
BussiGiovanni Battista1723 - 1779BissoneA
 (Vater: Antonio Gaetano). Stuckateur. In der Servitenkirche in Wien schuf er die Stuckreliefs mit Szenen aus dem Leben des Hl. Nepomuk und der Hl. Juliana Falconieri, Gründerin der Servitinnen-Schwestern.
 Juliana von Falconieri
 
BuzziBernardoatt. 1724Viggiù (I)I
 Steinmetz in Lucca (I).
 
BuzziCarlo Francescoatt. 1730Clivio (I)D
 Stuckateur. Arbeitete in Deutschland mit dem Wanderstuckateur Giovanni Battista Clerici aus Meride.
 
 
 
 © U. Stevens 2012 / 2015
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