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Künstler II - B
Name | Lebensdaten | Herkunftsort | Arbeitsland | |
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Bernardazzi | Giovanni Battista | 1781 - 1842 | Pambio | Rus, UA |
(Vater: Carlo; Brüder: Vincenzo; Giuseppe). Architekt in Russland und in der Ukraine, ab 1824 im Nordkaukasus, wo er zusammen mit den Brüdern zahlreiche Bauten in den Städten Kislowodsk, Pjatigorsk und Odessa errichtete. |
Restaurant mit Treppe und Kolonnade,
erbaut von den Brüdern Bernardazzi,
Kislowodsk, Russland
Aufnahme von 1938
Kislowodsk | ||||
Familie Bernardazzi | ||||
Bernardazzi | Mario | ca. 1845 - | Pambio | Rus, UA |
(Vater: Giuseppe?; Bruder: Alessandro?). Architekt. Baute 1894-98 in Odessa die sogenannte Neue Börse im damals modischen gotisch-venezianischen Stil. Seit 1924 dient sie als Konzertsaal für das philharmonische Orchester. |
Philharmonisches Theater in Odessa,
Aufnahme um 1900
Philharmonie, Odessa | ||||
Bernardazzi | Vincenzo | 1773 - 1837 | Pambio | Rus, UA |
(Vater: Carlo; Brüder: Giovanni Battista, Giuseppe; Sohn: Giuseppe jun.). Architekt. 1816 war er Hofbaumeister in St. Petersburg, wo er mit Tommaso Adamini aus Agra zusammenarbeitete. 1824 ging er mit seinen Brüdern in den in den Kaukasus. Er war an zahlreichen Bauten in den Städten Kislowodsk, Pjatigorsk und Odessa beteiligt. In Kislowodsk errichteten sie 1826 eine große Kirche aus Holz, ohne einen einzigen Nagel zu verwenden! In Pjatigorsk wurden sie mit der Stadtplanung beauftragt, und in Odessa stammt u.a. die Alte Börse von ihnen, die heute als Rathaus dient. |
Familie Bernardazzi | ||||
Bernardis (de) | Andrea | 1760 - 1837 | Lamone | I, NL |
(Vater des Bernardo?); Kupferstecher, Schüler von Giocondo Albertolli und Giacomo Mercoli. Ab 1788 arbeitete er mehrere Jahre in Den Haag und später in Verona. | ||||
Bernardis (de) | Bernardo | 1807 - 1868 | Lamone | A |
Geb. 8.Sept. 1807 Lamone, gest. 17.3.1868 Budapest. Innenarchitekt und Bildhauer. Er modernisierte das Stadtpalais Liechtenstein in Wien und machte zahlreiche Entwürfe für reich verzierte Möbel, Kamine, Wandverkleidungen usw. Hier zwei Beispiele: |
Bernardo de Bernardis, Marmorkamin im Bouquetsaal im zweiten Obergeschoss
des Stadtpalais Liechtenstein in der Bankgasse
Einen von ihm entworfenen Bücherschrank im gotischen Stil schenkte Kaiser Franz Josef Königin Victoria (heute in der Wallace Collection in London). | ||||
Wallace Collection | ||||
Bernardis (de) | Francesco | -n. 1663 | Lamone | I |
Stuckateur in Siena; 1663 fertigte er im Kloster S.Pietro in Reggio Emilia 20 Terracotta-Statuen. Dort arbeitete auch Bernardo Falconi aus Rovio. Francesco starb in Reggio Emilia. | ||||
Chiesa di San Pietro (Reggio Emilia) | ||||
Bernasconi | Alessandro | ca. 1660 - n. 1720 | Riva San Vitale | D |
(V: Costantino); Stuckateur. Ab 1695 in Deutschland tätig: 1695-1698 in der Abteikirche des Zisterzienserklosters Waldsassen (zusammen mit Francesco Cristoforo Muttoni aus Porlezza unter der Leitung von Giovanni Battista Carloni jun.). |
Stiftsbasilika des Klosters Waldsassen
in der Oberpfalz (D),
mit Stuckaturen von
Alessandro Bernasconi und
Francesco Cristoforo Muttoni,
ab 1695
Alessandro ließ sich in Waldsassen nieder, wo er am 24. Nov. 1699 Anna Gertrud Sölch heiratete. Auch Muttoni blieb dort und heiratete deren Schwester. | ||||
1719-1720 Stuckaturen in der neu erbauten barocken Paulanerkirche in Amberg in der Oberpfalz. Die Kirche wurde jedoch nach der Auflösung des dazugehörigen Klosters im Jahre 1803 mehrfach umgestaltet und die Stuckdekoration ging verloren. | ||||
Kloster Waldsassen | ||||
Paulanerkloster Amberg | ||||
Barockstuckatoren in der Oberpfalz | ||||
Bernasconi | Antonio | ca. 1560 - n. 1614 | Riva San Vitale | A |
Genannt Brascon, Bruder des Filiberto, Giovanni Battista und Pietro; Stuckateur und Bildhauer in Graz, Klagenfurt (Landhaus) und Völkermarkt; ab 1591 wohnhaft in Graz; Mitarbeit am Mausoleum für Erzherzog Karl II. im Dom von Seckau: Von 1587 bis 1612 ließ Karl für sich und seine Familie von italienischen Künstlern in der Basilika von Seckau ein Mausoleum errichten, welches zu den bedeutendsten Schöpfungen der Renaissance und des Frühbarock zählt. In der Gruft unter dem Mausoleum fand der Erzherzog seine letzte Ruhestätte. |
Mausoleum im Dom von Seckau,
Steiermark (A),
Stuckaturen der Gebrüder Bernasconi,
um 1600
In Graz arbeiteten in dieser Zeit auch Domenico Allio und Sebastiano Carloni aus Scaria (I), Alessandro Verda und mehrere Mitglieder der Familie Taddei aus Gandria, sowie Domenico Porta aus Riva San Vitale. | ||||
Abtei Seckau | ||||
Karl der II. | ||||
Landhaus Klagenfurt | ||||
Bernasconi | Antonio | 1726 - 1805 | Castel San Pietro | Rus |
Stuckateur. Lernte bei seinem Onkel Francesco Pozzi. Bis 1751 in Rieti (I), dann ev. mit dem Architekten Antonio Rinaldi in der heutigen Ukraine, wo der russische Feldmarschall Kyrill Razumovsky zwei Paläste bauen ließ. Von 1770-1785 in St. Petersburg. Die ersten Jahre war er im Sommerpalast der Zaren in Peterhof beschäftigt. Über seine Stuckaturen im Weißen Bankettsaal des Großen Palasts heisst es: The architecture and décor of the White Banqueting Hall, restored in 1965, are marked by that harmonious clarity and elegance which distinguish the best among the Russian interiors decorated in the Classical style.(zit. aus Znamenov V. (Hrsg).: Petrodvorets (Peterhof), Ed.Aurora, Leningrad 1978, S. 116). Am 21. Oktober 2011 fand in diesem Saal ein öffentliches Gratiskonzert zum 200. Geburtstag von Franz Liszt mit der Pianistin Julia Stadler statt. |
Der Große Palast in Peterhof
1777 unterschrieb er einen 5-Jahresvertrag für Arbeiten in der Sommerresidenz Zarskoje Selo (seit 1918 Puschkin genannt). Er sollte alle Gipsornamente sowie Stuckaturen in falschem Marmor zur Verzierung der Wohnräume ausführen.Dazu wurden ihm fünf Schüler als Gehilfen zugewiesen, sein Gehalt betrug 850 Rubel. |
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Anschließend Arbeiten im Sommerpalast Pawlowsk, wo er unter der Leitung des schottischen Architekten Charles Cameron Stuckaturen im Speisesaal, Ballsaal und Billardsaal ausführte. |
Wegen des feuchten Klimas, das seine Gesundheit angegriffen hatte, bat Antonio 1785 um seine Entlassung. Er empfahl als Nachfolger Felice Lamoni aus Muzzano und kehrte mit seiner Frau Elisabeth, geb. Fritz, und seinem 1778 geborenen Sohn Antonio Giuseppe in die Heimat zurück. | ||||
Schloss Peterhof | ||||
The White Banqueting Hall |
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Kyrill Razumowsky | ||||
Katharinenpalast | ||||
Schloss Pawlowsk | ||||
Bernasconi | Carlo Antonio | 1714 - 1767 | Massagno | I, E |
Ingenieur und Architekt. Studierte in Turin und arbeitete 1740-42 am dortigen Hof des Königs Vittorio Amedeo von Savoyen. Dann begab er sich nach
Madrid, wo der Turiner Architekt Filipppo Juvarra bereits seit 1734 mit der Planung eines neuen Stadtschlosses beauftragt war. Auch die Sommerresidenz der spanischen Könige, La Granja de San Ildefonso, wurde
unter König Philipp V. im barocken Stil umgestaltet, einschließlich der Fassaden, wie sie heute zu sehen sind. La Granja gilt als spanisches Versailles. |
Gartenfassade des Königspalastes
La Granja bei Segovia,
Architekt Filippo Juvarra
Neben Carlos Antonio Bernasconi waren um 1725-1750 zahlreiche Künstler aus dem Gebiet um Lugano in Spanien tätig. Dies geht aus einem Vermächtnis hervor, das Abt Giuseppe Pozzi aus Lugano am 15.2.1792 verfasste: für die Bezahlung eines Lehrers, der Unterricht im Zeichnen und Rechnen erteilen sollte an Nachkommen von Künstlern, die zwischen 1729 und 1750 in Spanien waren.Dazu gehörten die Brüder Bertoliatti aus Sessa; Giovanni Battista Boffa aus Agno, Virgilio Bordoni aus Gandria; Carlo und Giovanni Maria Fraschina aus Bosco Luganese; Raimondo de Marchi aus Comano; Bartolomeo Papa aus Lugano; Pietro und Virgilio Rabaglio aus Gandria; Andrea Rusca aus Agno; Bartolomeo Rusca aus Arosio; Fortunato Rusca aus Lugano, Giuseppe Torricelli aus Lugano; Aurelio Verda aus Gandria. |
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Historisches Lexikon der Schweiz, Carlo Antonio Bernasconi | ||||
Palacio Real (Madrid) | ||||
Palacio Real (La Granja) | ||||
Bernasconi | Federico | ca. 1760 - | Mendrisio ? | Rus |
Bildhauer. Es wird berichtet, daß er 1800-1801 in St. Petersburg an der Isaakskathedrale (siehe Abb. unter Belli-Bernasconi) Skulpturen und Reliefs anfertigte. Für seine Arbeit erhielt er eine relativ hohe Summe, nämlich 8.000 Rubel. Er wohnte damals in einem Haus, das Michele Chiesa aus Sagno gehörte. |
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Bernasconi | Giuseppe | 1600 - | Riva San Vitale | I |
Geb. 16. Juli 1600 (V: Francesco). Stuckateur in Rom. In der von Borromini erbauten Kirche San Carlo alle Quattro Fontane fertigte er zusammen mit Giulio Bernasconi die Stuckaturen, darunter dieses Medaillon: |
Kirche San Carlo
alle Quattro Fontane, Rom,
Stuckmedaillon von Giuseppe
und Giulio Bernasconi, ca. 1650
Bernasconi | Giuseppe | 1778 - 1839 | Castel San Pietro | Rus |
Geb. und gest. in St. Petersburg (V: Antonio, siehe oben). Stuckateur. Er erhielt seine Ausbildung in Italien und ging 1820 nach St. Petersburg. Zuerst arbeitete er im Winterpalast der Zaren (heute Museum Eremitage), wo nach einem Brand die Wände und Decken neu dekoriert wurden. Der Geschmack hatte sich inzwischen gewandelt und man bevorzugte den etwas strengeren, klassizistischen Stil. |
Der Weiße Saal in der Eremitage,
St. Petersburg.
Stuck von Giuseppe Bernasconi
Aquarell von Luigi Premazzi, 1865.
Aus der Bibliothek Alexanders II.
im Winterpalast, 1920
Im Katharinenpalast der Sommerresidenz Zarskoje Selo, heute Puschkin genannt, schuf Giuseppe 80 Medaillons mit mythologischen Figuren. Anschließend schmückte er im Schloss Pawlowsk die von Carlo Rossi erbaute Bibliothek mit Ornamenten, wofür er 3.000 Rubel erhielt. |
1832 wurde Giuseppe Bernasconi Professor für Innendekoration und Malerei an der Kunstakademie mit einem Gehalt von 1.500 Rubel im Jahr. Der
Junggeselle starb 1839, sein Freund Andrea Staffieri aus Bioggio geleitete ihn zu Grabe. Sein Besitz und Hefte mit Zeichnungen wurden versteigert. Lit.: Antonov V.: I Bernasconi a Pietroburgo, in Bollettino Storico della Svizzera Italiana, Fasc. III, 199 |
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Eremitage | ||||
Katharinenpalast | ||||
Schloss Pawlowsk | ||||
Bernasconi | Pietro | 1705 - 1767 | Riva San Vitale | I |
Geb. 22. Nov. 1705. Architekt. Mitarbeiter von Luigi Vanvitelli (1700-1773) in Recanate (Fassade der Kirche S. Vito, 1741, nach einem Erdbeben) und um 1750 im Wallfahrtsort Loreto, südlich von Ancona. |
Anschließend, von 1751 bis zu seinem Tod 1767, arbeitete Pietro im Palast von Caserta, 40 km nördlich von Neapel. |
Basilica della Santa Casa | ||||
Palast von Caserta | ||||
Luigi Vanvitelli | ||||
Bernasconi | Pietro | 1733 - 1811 | Castel San Pietro | Rus |
(gest. 12. Sept. 1811; V: Giuseppe; Bruder: der Stuckateur Antonio Bernasconi, siehe oben). Bildhauer. Ging 1781 zusammen mit Antonio Bulla aus Muggio und Pietro Giorgi (aus Morbio sup.?) nach St. Petersburg. Zuerst arbeitete er im Katharinenpalast in Zarskoje Selo. Anschließend, 1784-1788 unter dem Architekten Giacomo Quarenghi aus Bergamo in der Sommerresidenz Peterhof, mit einem Gehalt von 1.000 Rubel im Jahr. |
Ein Nachfahre von Pietro Bernasconi erwarb die von Luigi Fontana erbaute Villa Buenos Aires in Castel San Pietro (Abb. in der Biographie Francesco Pozzi, Anhang S. 14). | ||||
Schloss Peterhof | ||||
Bernasconi | Pietro | 1826 - 1912 | Castel San Pietro | I |
(V: Antonio). Bildhauer. Schüler des Bildhauers Vincenzo Vela aus Ligornetto. Pietro spezialisierte sich auf Porträtbüsten, Marmorstatuen, Reliefs und Grabdenkmäler, die in zahlreichen Kirchen, Theatern, Palästen und Friedhöfen in der Lombardei, im Piemont und im Südtessin verstreut sind. Zum Beispiel schuf er die Statuen an der Fassader der Basilica della SS. Annunciata in Como und 1859 das große Relief über dem Eingang des Palazzo Turconi in Mendrisio, heute Sitz der Akademie für Architektur. | ||||
Lit: Martinola G.: Inventario d'arte nel Mendrisiotto, Ed. dello Stato, Bellinzona 1975 | ||||
Berra | Costantino | 1847 - 1915 | Montagnola | Rus |
Geb. 15.5.1847 St. Petersburg, gest.15.12.1915 Mailand (V: Davide). Baute u.a. den vom Architekten Alexei Schtschussew entworfenen Kasaner Bahnhof, bis heute einer der größten in Moskau. Von dort aus fahren die Züge nach Sibirien und Zentralasien. |
Kasaner Bahnhof, Moskau | ||||
Berra | Davide | 1811 - 1898 | Montagnola | Rus |
(Bruder: Giacomo; Söhne: Costantino; Cesare); Polier im Dienste der Grossfürstin Maria Nikolajewna Romanowa, Tochter des Zaren Nikolaus I. Zusammen mit seinem Bruder Giacomo baute er unter Leitung des Architekten Andrei Stackenschneider 1842-1846 den Zarizyn-Pavillon und den Olga-Pavillon auf zwei Inseln in der Schlossanlage Peterhof bei St. Petersburg. |
Zarizyn-Pavillon
in Peterhof bei St. Petersburg,
erbaut von Davide und Giacomo Berra,
1842-1844, Foto um 1900
Dort traf sich die Zarenfamilie mit engen Freunden und Gästen zum Frühstück oder ungestörten Tee am Abend. Leider verwüsteten die deutschen Besatzungstruppen bei ihrem Abzug 1944 die gesamte Schlossanlage. Der Wiederaufbau der beiden Pavillons war 2005 abgeschlossen. Sie dienen heute als Museen und sind wieder öffentlich zugänglich. | ||||
1845-50 überwachte Davide den Umbau eines Landhauses in der Nähe von Peterhof für den künftigen Zaren Alexander II. |
Das Privatdatscha (russ. Sobstvennaja datscha) genannte Schlösschen war geschmackvoll im französischen Rokokostil ausgestattet. Es wurde zwar in den 1960er Jahren restauriert, steht aber heute leer. | ||||
Davide Berra erhielt 500 Silberrubel pro Jahr und einen Ring als Anerkennung für seine zuverlässige Arbeit. | ||||
Das letzte dokumentierte Werk von ihm ist die 1854 im byzantinischen Stil errichtete Kirche der Hl. Alexandra. |
Übrigens fanden zwischen 1750 und 1850 noch fünf weitere Mitglieder der Familie Berra Arbeit in Rußland: Giocondo, Giosuè, Giuseppe, Pietro Antonio und Romano. | ||||
Davides jüngerer Sohn, Cesare Berra (1850-1898), wurde Bildhauer und gründete die Scuola di disegno e plastica in Lugano. | ||||
Lit: Redaelli A.M. und P.: I Mastri Berra di Certenago in Russia, in: Bollettino Genealogico della Svizzera Italiana, No. 10, Dez. 2006 | ||||
Maria Nikolajewna Romanowa | ||||
Schlösschen des Zaren Alexander II. | ||||
Historisches Lexikon der Schweiz, Cesare Berra | ||||
Berra | Giacomo | ca. 1715 - | Montagnola | H |
(V: Francesco). Stuckateur. 1743 schloss er mit den Architekten Giovanni Battista Ricca aus Pambio und Carlo Poncini aus Agra einen 8-jährigen Vertrag für Arbeiten in Ungarn. Auftraggeber war der einflussreiche österreichische Staatsmann und Berater der Kaiserin Maria Theresia, Graf Wenzel Anton Kaunitz. Dieser hielt sich 1742-1744 als Diplomat in Turin auf und lernte dort G.B. Ricca kennen. | ||||
Giacomo Berra war in mehreren ungarischen Städten tätig, zuerst in Heves, im Nordosten des Landes, wo er 1744 die Pfarrkirche dekorierte. |
Katholische Kirche
in Heves, Ungarn,
mit Stuckaturen von
Giacomo Berra, um 1744
Anschließend arbeitete er in Eger, Budapest und Nagyvarad, heute Oradea in Rumänien. Dort befinden sich die beiden Hauptwerke Riccas, die Basilika (ab 1752) und der Bischofspalast. |
Basilika in Oradea,
Rumänien, entworfen 1752-1756
von Giovanni Battista Ricca,
mit Stuckdekorationen
von Giacomo Berra
Basilica in Oradea (RO),
mit Stuckdekorationen
von Giacomo Berra
Mit dem Bau des von Ricca entworfenen Bischofspalasts in Oradea wurde erst 1762 unter dessen Nachfolger, dem Architekten Franz Anton Hillebrandt (1719-1797), begonnen. Offenbar blieb Giacomo Berra aber weiterhin im damaligen Ungarn, denn er schuf die reichen Stuckaturen im Bischofspalast und wird noch 1772 zusammen mit dem Architekten Cristoforo Quadri aus Agno erwähnt. |
Bischofspalast in Oradea, Rumänien,
erbaut 1762-1777 nach Entwürfen
von Giovanni Battista Ricca,
mit Stuckaturen von Giacomo Berra
Wenzel Anton Kaunitz | ||||
Bischofspalast in Oradea (RO) | ||||
Historisches Lexikon der Schweiz, Giovanni Battista Ricca | ||||
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