a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z

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Künstler II - C

NameLebensdatenHerkunftsortArbeitsland
 
CeresolaFamilie aus Lanzo d'Intelvi (I)
 Familie Ceresola (Treccani)
 
CeresolaAndreaatt. 1580/1620Lanzo d'intelvi (I)I
 genannt Il Vannone. Architekt in Genua und Bergamo. Insbesondere war er für den Bau des Palazzo Ducale verantwortlich (ab 1591), der dann 1777 einem Brand zum Opfer fiel und von Simone und Gaetano Cantoni aus Muggio im klassizistischen Stil neu errichtet wurde (1778-1783).
 Für die wohlhabende Familie Saluzzo entwarf Ceresola die Villa Saluzzo Bombrini in Genua.
Villa Saluzzo Bombrini, Genua, ca. 1590

Andrea Ceresoli, Villa Saluzzo Bombrini, Genua, ca. 1590

 it.Wikipedia, Andrea Ceresola
it.Wikipedia, Palazzo Ducale, Genua
it.Wikipedia, Villa Saluzzo Bombrini, Genua
 
CeresolaGiovanni Bernardoca. 1615 - n. 1679Lanzo d'intelvi (I)A
 (Sohn: Venerio). 1672 Polier in Wien unter dem Architekten Carlo Canevale; 1677 Befestigungsanlagen in Lipótváros (Leopoldstadt, heute Stadtteil von Budapest). 1679 Erweiterungsbau für den Deutschen Orden in der Singerstraße 7, Wien.
 
CeresolaVenerioca. 1640 - 1714Lanzo d'intelvi (I)A, H
 Architekt und Festungsingenieur. (Vater: Giovanni Bernardo). Nach der Vertreibung der Türken 1686 aus Ungarn baute er mehrere Festungen aus: Lipótváros, wo schon sein Vater gearbeitet hatte; Érsekújvár (Neuhäusel, heute Nové Zámky in der Slowakei).
Valerio Ceresola, Festung Neuheusel, Slowakei

Valerio Ceresola,
Festung Neuhäusel,
Slowakei

 Ferner die Festungen in Győr, Westungarn; Komárom und Esztergom in Nordungarn; sowie Buda(pest), wo er ab 1686 wohnte. 1690 gründete er dort eine Maurerzunft und eine Maurerschule. 1688-92 Bau des Rathauses auf dem Dreifaltigkeitsplatz im Burgviertel, das noch existiert.
Altes Rathaus in Budapest, 1688-1692

Venerio Ceresola, Altes Rathaus in Budapest, 1688-1692

 1700-1703 war Ceresola Senator und Vizebürgermeister von Buda. Aus seinem ca. 1700 verfassten Testament geht hervor, dass er sowohl in Buda als auch in Lanzo mehrere Häuser und Weinberge besaß. Nach 1703 kehrte er zu seiner Frau Lucia Canevale nach Lanzo zurück und starb dort um 1714.
 Seine Tochter Maria Erminia heiratete den Architekten Rocco Spazzi aus Lanzo und Maria Maddalena den Architekten Andrea Simone Garove aus Bissone.
 Familie Ceresola (Treccani)
Festung Nové Zámky (SK)
Győr (HU)
Komárom (HU und SK)
Esztergom (HU)
 
CeroniCarlo1647 - 1721Valsolda (I)PL
 Architekt. (Brüder: Domenico; Giovanni Battista). Seit 1714 königlicher Architekt in Warschau. Baute u.a. zwei barocke Kirchen in Węgrów, ca. 80 km östl. von Warschau: die Peter und Pauls-Basilika und die Antoniuskirche.
Antoniuskirche in Węgrów, Polen, 1703-1711

Carlo Ceroni,
Antoniuskirche in Węgrów,
Polen, 1703-1711

 Lit.: Karpowicz M., Artisti ticinesi in Polonia nel '600, Ed. Canton Ticino, 1983
 pl.Wikipedia, Węgrów
 
CeroniDomenico- 1708Valsolda (I)PL
 Architekt. (Brüder: Carlo; Giovanni Battista). Arbeitete in Warschau mit seinen Brüdern.
 
CeroniGiovanni Battista- 1715Valsolda (I)PL
 Architekt. Arbeitete mit seinen Brüdern, den Architekten Carlo und Domenico Ceroni, in Warschau. U.a. Wiederaufbau des 1704 im Nordischen Krieg gegen Schweden zerstörten Primas-Palasts in der Innenstadt (Sitz des Erzbischofs von Polen).
 Primas-Palast, Warschau
 
ChiesaFrancescoatt. 1700/1727SagnoD
 Stuckateur. Pseudonym für Ceppi Giovanni Bartolomeo, siehe weiter oben. Mehrere Mitglieder der Familie Chiesa arbeiteten als Maurer im früheren Österreich-Ungarn und in Russland.
 
CionaFamilie aus Carona, Dorfteil Ciona
 
CionaGian Antonioatt. um 1560CaronaI
 Bildhauer in Venedig. 1560-61 vollendete er die Fassade der griechisch-orthodoxen Kirche, die nach dem Entwurf von Sante Lombardo (1504-1560) aus Carona erbaut worden war.
Fassade der Kirche San Giorgio dei Greci in Venedig

Gian Antonio Ciona,
Fassade der Kirche
San Giorgio dei Greci in Venedig,
um 1560

 Weitere Mitglieder der Familie Ciona arbeiteten damals in Venedig.
 San Giorgio dei Greci
 
ClericiGiovanni Antonio1726 - 1774MerideCH, F
 Stuckateur. (Vater: Giovanni Maria). Arbeitete 1741-1746 mit seinem Vater in Zürich und Solothurn. Ab 1747 bis zu seinem Tod Hofstuckateur in Paris.
 
ClericiGiovanni Battista1673 - 1736MerideD
 Stuckateur. Geboren in Südfrankreich, wo sein Vater, ebenfalls Giovanni Battista, arbeitete. Nach der Lehrzeit in Pavia und Novara begann sein unstetes Leben als Wanderstuckateur, immer auf der Suche nach Arbeit. 1696 Baden und Kloster Pfäfers (CH), zusammen mit seinem Schwager Ignazio Melchioni und dem Maler Quirico Giorgioli, beide aus Meride. Ab 1698 in Süddeutschland: Bamberg und Würzburg bei Giovanni Pietro Magni (siehe seine Biographie auf dieser Webseite). Ab 1703 Kassel, Wabern, Frankfurt. Ab 1709 in Norddeutschland: Rostock. Herrenhaus Hohen Luckow: Rittersaal.
Herrenhaus Hohen Luckow, Mecklenburg-Vorpommern (D)

Herrenhaus Hohen Luckow, Mecklenburg-Vorpommern (D)

 Im Schloss Mirow in Mecklenburg, das seit Juni 2014 nach langer Restaurierung wieder zugänglich ist, dekorierte Clerici den Festsaal. Weitere Arbeiten in Hamburg, Schwerin und Berlin. Ab 1716 Mannheim; Heidelberg; Strassburg; Schwetzingen; 1727-1729 St. Peter im Schwarzwald; 1729-1732 Kloster St. Blasien im Schwarzwald, zusammen mit seinem Sohn Giuseppe Maria.
 Clerici war ein fleißiger Briefschreiber und berichtete seiner Familie in Meride laufend von seinen Erlebnissen. Sie wurden publiziert in:
Martinola G.: Lettere dai paesi transalpini degli artisti di Meride e dei villaggi vicini (sec. XVII-XIX), Ed. dello Stato, Bellinzona 1963
 Mit Dank an Frau Dr. Barbara Rinn in Köln für ihre Hinweise auf Clericis Arbeiten im Herrenhaus Hohen Luckow und im Schloss Mirow.
 Herrenhaus Hohen Luckow
Eröffnung Schloss Mirow, 7. Juni 2014
Fotos Eröffnung Schloss Mirow
Kloster St. Peter (D)
Kloster St. Blasien (D)
 
ColombaAndrea1567 - 1627ArognoI
 Stuckateur. (Vater: Antonio; Sohn: Giovanni Antonio). Arbeitete in Brescia (I): Kreuzkapelle (Cappella delle Santissime Croci) im Alten Dom; in der Basilika Santa Maria delle Grazie Stuckaturen im linken Seitenschiff, ca. 1602-1617, zusammen mit seinem Sohn Giovanni Antonio.
 In seinem Heimatdorf Arogno Stuck in der Rosenkranzkapelle der Pfarrkirche, ca. 1625-1627, ebenfalls mit dem Sohn.
 Lit.: Pedrini Stanga L., I Colomba di Arogno, Fidia edizioni d'arte, Lugano (CH) 1994, S. 42-67
 it.Wikipedia, Andrea Colomba
it.Wikipedia, Alter Dom in Brescia (I)
it.Wikipedia, Kreuzkapelle im alten Dom von Brescia
Stefanskirche in Arogno (CH)
 
ColombaCristoforoatt. 1647/1680ArognoA
 Architekt und Stuckateur. Zusammen mit dem Architekten Carlo Canevale aus Lanzo d'Intelvi (I) erbaute er das Kloster und die Stiftskirche Mariä Himmelfahrt in Waldhausen im Strudengau, Oberösterreich.
Stift Waldhausen im Strudengau, Oberösterreich

Stift Waldhausen im Strudengau, Oberösterreich, erbaut von Carlo Canevale und Cristoforo Colombo, 1647-1680

 Im Innern Fresken und reiche Stuckverzierung von (seinem Bruder ?) Giovanni Battista Colomba.
Fresken und Stuckaturen in der ehemaligen Stiftskirche Waldhausen

Giovanni Battista Colomba, Fresken und Stuckaturen in der ehemaligen Stiftskirche Waldhausen im Strudengau (A), ca. 1660-1680

 Lit.: Pedrini Stanga L., I Colomba di Arogno, Fidia edizioni d'arte, Lugano (CH) 1994
 Stift Waldhausen im Strudengau (A)
it.Wikipedia, Giovanni Battista Colomba
Artisti italiani in Austria, Carlo Canevale
 
ColombaraManfredoatt. 1744/1756LigornettoD, PL
 Stuckateur. War mit Carlo Maria Pozzi aus Lugano in Deutschland; 1752-56 in Zamość, im Südosten von Polen, wo er im Rathaus arbeitete. Die nach dem Vorbild von Padua erbaute Altstadt ist seit 1992 Weltkulturerbe der UNESCO.
Rathaus und Marktplatz in Zamość (PL)

Rathaus und Marktplatz in Zamość (PL)

 Mehrere Mitglieder der Familie Colombara waren um 1700-1800 in Polen, Tschechien und Deutschland tätig.
 Zamość (PL)
pl.Wikipedia, Rathaus in Zamość
 
ColombaraPlacidoca. 1710 - 1797LigornettoGB
 Innenarchitekt. Auch Columbani genannt. 1774 Ausstattung des Audley End House südlich von Cambridge: u.a. der Bibliothek, deren damaliges Aussehen er in mehreren Stichen festhielt.
Audley End House, Essex (GB)

Audley End House,
Essex (GB),
Stich aus dem 18. Jahrhundert

 Heute hat Audley End House nur noch ein Drittel der obigen Größe.
 Um 1780 arbeitete Placido Colombara im Mount Clare House bei Roehampton, heute Vorort von London.
Mount Clare House

Mount Clare House,
Stich von A.T.Prior
nach einem Gemälde von T. Allom.
Aus: A Topographical History
of Surrey
, 1850.

 en.Wikipedia, Placido Colombara
Audley End House
Audley End House, British Heritage
en.Wikipedia, Mount Clare House
en.Wikipedia, Roehampton
 
ComettaAntonioca. 1560-ArognoCZ
 Stuckateur. (Bruder: Domenico). 1592-1600 im Schloß Jindřichův Hradec in Südtschechien. Damals wurde die frühere Burg von seinem Schwager, dem Architekten Baldassare Maggi aus Arogno zu einem Renaissance-Schloss umgebaut.
Schloss Jindřichův Hradec

Schloss Jindřichův Hradec (CZ)

 Schloss Jindřichův Hradec (CZ)
Jindřichův Hradec (CZ)
Biographie Baldassare Maggi
 
ComettaDomenicoca. 1560 - ca. 1620ArognoCZ
 Architekt. (Bruder: Antonio). Arbeitete im Süden Tschechiens: 1580 in České Budějovice (dt. Budweis); ab 1594 in Český Krumlov (dt. Krumau), wo Baldassare Maggi die Burg zu einem Renaissanceschloss ausbaute.
Schlossturm Český Krumlov (CZ)

Schlossturm Český Krumlov (CZ)

 Insbesondere wird Domenico Cometta als Erbauer des Budweiser Tors, der Kirche St. Jobst und des Zeughauses in Český Krumlov erwähnt.
 1599-1611 leitete er den Umbau des Schlosses in der nahe gelegenen Stadt Třeboň.
Schloss Trebon, Innenhof

Schloss Trebon, Innenhof

 Domenico Cometta (Treccani)
Domenico Cometta
České Budějovice (CZ)
Schloss Český Krumlov
Schloss Třeboň
Biographie Baldassare Maggi
 
ComettaInnocenzoatt. 1658 - 1690ArognoCZ
 Stuckateur. Ab 1658 Dekorationen im Wasserschloss Červená Lhota in Südtschechien, das Giovanni Giacomo Tencalla aus Bissone erbaut hatte. Um 1690 ist er in Prag.
 Schloss Červená Lhota
Geschichte des Schlosses Červená Lhota
 
ComiNicolò1652 - 1720LigornettoCZ
 Architekt. Ab 1696 im Schloß Roudnice nad Labem, das für Wenzel Eusebius von Lobkowicz von den Architekten Francesco Caratti und Antonio della Porta erbaut wurde. Die Fresken in der Schloßkirche schuf Giacomo Tencalla aus Bissone.
Schloß Raudnitz an der Elbe (CZ)

Schloß Raudnitz an der Elbe (CZ), erbaut von Francesco Caratti und Antonio della Porta, 1652-1684

 Nicolò Comi starb am 28. 5. 1720 in Roudnice nad Labem.
 Roudnice nad Labem (Raudnitz an der Elbe)
Schloss Raudnitz an der Elbe
Wenzel Eusebius von Lobkowicz
Biographie Francesco Caratti
 
ComparettiPietro Innocenzo- 1735Castiglione d'Intelvi (I)PL
 Stuckateur. (Cousin: Giovanni Battista, Stuckateur). Starb 1735 in Polen.
 
ConsiglioFrancescoatt. 1734 - 1739ArognoGB
 Stuckateur. Arbeitete in den Adelshäusern Lyme Park, Cheshire und Euxton Hall, Lancashire. Letzteres wurde mehrmals umgebaut und dient heute als Spital.
 en.Wikipedia, Lyme Park (GB)
 
ContinAntonio1566 - 1600LuganoI
 Architekt und Bildhauer. (Vater: Bernardino; Grossvater: Antonio da Ponte; Brüder: Francesco; Tommaso).
 Nach der Lehre in der Werkstatt seines Vaters arbeitete er an den Bauten, die sein Großvater Antonio da Ponte, aus Ponte Capriasca bei Lugano, gerade in Auftrag hatte: zuerst eines der Wahrzeichen von Venedig, die Rialto-Brücke (1588-1591).
Rialto brücke in Venedig, 1588-1591

Rialtobrücke in Venedig, erbaut von Antonio da Ponte und Antonio Contin, 1588-1591

 Bis 1854 bot die Brücke die einzige Möglichkeit, den Canal Grande zu Fuß zu überqueren.
 Nachdem im Jahre 1577 ein Feuer Teile des Dogenpalastes zerstört hatte, widmeten sich Antonio da Ponte und sein Enkel Antonio Contin dem Wiederaufbau (die Fassade blieb erhalten und musste nur renoviert werden).
Dogenpalast in Venedig

Dogenpalast in Venedig, Gemälde von Canaletto, um 1740

 Gleichzeitig sollten sie ganz in der Nähe ein neues Gefängnis errichten und es durch eine Brücke mit den Gerichtssälen im Dogenpalast verbinden. So entstanden ab 1595 die Prigioni Nuove und der Ponte dei sospiri, die berühmte Seufzerbrücke.
Das neue Gefängnis und die Seufzerbrücke

Das neue Gefängnis, rechts,
erbaut von Antonio Contin
1595-1600,
und die Seufzerbrücke,
entworfen von Antonio Contin
und vollendet von Tommaso Contin
1600-1604

 Von einem Brand zerstört wurde 1592 auch das Gebäude der Bruderschaft des Hl. Hieronymus, die Scuola di San Girolamo, auch Scuola Grande di San Fantin genannt. Antonio Contin erhielt den Auftrag, einen Neubau zu entwerfen, den er zusammen mit seiem Bruder Tommaso bis 1600 ausführte.
Scuola Grande di San Fantin in Venedig

Antonio und Tommaso Contin, Scuola Grande di San Fantin in Venedig, 1592-1600

 Lit.: Orsini L., Gli architetti Contin da Lugano, in Mollisi G. (Hrsg.): Svizzeri a Venezia, Arte&Storia Nr.49, Ed. Ticino Management, Lugano 2008
 it.Wikipedia, Antonio Contin
Rialto-Brücke, Venedig
Dogenpalast
Scuola Grande di San Fantin
 
ContinBernardinoca. 1530 - 1596LuganoI
 Architekt und Bildhauer. (Söhne: Antonio; Francesco; Tommaso). Die Bauten der Familie Contini, im venezianischen Dialekt Contin genannt, prägen bis heute das Stadtbild von Venedig. Bernardino hatte das Glück, durch seinen Schwiegervater Antonio da Ponte prestigeträchtige Aufträge zu erhalten. Es wird angenommen, dass er seine Ausbildung in Padua an der Bauhütte für die Basilika des Hl. Antonius erhielt. In Venedig ist er ab 1566 dokumentiert. Als seine erste selbständige Arbeit gilt der Palast für den Diplomaten Daniele Barbarigo, der u.a. venezianischer Gesandter in Alexandria und Konstantinopel war.
Palazzo Barbarigo della Terrazza

Bernardino Contin,
Palazzo Barbarigo
della Terrazza, 1566-1570

 Hier hat übrigens seit 1972 das Deutsche Studienzentrum in Venedig seinen Sitz.
 Als Bildhauer machte sich Bernardino Contin mit den Grabmälern in der Kirche San Salvador einen Namen: für die Kardinäle Andrea, Francesco und Marco Cornaro sowie für Caterina Cornaro, Königin von Zypern. Das Relief zeigt Caterina, wie sie im Jahre 1489 die Krone von Zypern in die Hände des Dogen Agostino Barbarigo legt.
Bernardo Contin, Grabmal für Caterina Cornaro in der Kirche San Salvador

Bernardo Contin, Grabmal für Caterina Cornaro in der Kirche San Salvador, Detail, 1580-1584

 Bernardino Contin starb 1596 in Venedig. Seine drei Söhne wurden ebenfalls erfolgreiche Architekten.
 it.Wikipedia, Bernardino Contin
it.Wikipedia, Antonio da Ponte
Basilika des Hl. Antonius, Padua
Palazzo Barbarigo, Venedig
Deutsches Studienzentrum in Venedig
it.Wikipedia, Kirche San Salvador, Venedig
Caterina Cornaro
 
ContinFrancesco1585 - 1654LuganoI
 Architekt und Bildhauer. (Vater: Bernardino; Grossvater: Antonio da Ponte; Brüder: Antonio; Tommaso).
 Nach der Lehrzeit und Mitarbeit bei seinen älteren Brüdern entwirft er 1618 die Erzengel Raffael-Kirche. Die lang gestreckte Fassade entstand erst 1735. Die Statue des Engels mit seinem Schützling Tobias wird Sebastiano Mariani aus Muzzano (gest. 1518) zugeschrieben.
Erzengel Raffael mit Tobias, Chiesa dell'Angelo Raffaele, Venedig

Sebastiano Mariani,
Erzengel Raffael mit Tobias
(um 1500) über dem Portal
der von Francesco Contin
entworfenen
Chiesa dell'Angelo Raffaele
in Venedig

 In dieser Zeit schuf Francesco Contin auch das Grabmal für den Diplomaten und Admiral Jacopo Foscarini (1523-1603) an der Innenfassade der Chiesa di Santa Maria dei Carmini.
 Francesco beschäftigte sich vor allem mit Umbauten von Klöstern und Kirchen sowie von Adelspalästen: zum Beispiel um 1630 die Kirche St. Anna und das angrenzende Kloster, das 1810 in ein Militärspital umgewandelt wurde; 1634-35 das Spital bei der Kirche San Lazzaro dei Mendicanti; ab 1649 die Kirche beim Kloster Santa Maria del Pianto. Zu den Adelspalästen, an deren Bau oder Umbau er beteiligt war, gehören der Palazzo Giustinian Recanati in Venedig und die Villa Foscarini-Rossi in Stra, Provinz Venedig.
 it.Wikipedia, Chiesa dell'Angelo Raffaele
The churches of Venice: Angelo Raffaele
Tobias und der Engel
it.Wikipedia, Kirche Santa Maria dei Carmini
it.Wikipedia, Jacopo Foscarini
it.Wikipedia, Chiesa di Sant'Anna
Venezianische Ospedali
it.Wikipedia, Kirche Santa Maria del Pianto
it.Wikipedia, Villa Foscarini-Rossi
 
ContinTommaso1570 - 1634LuganoI
 Architekt und Bildhauer. (Vater: Bernardino; Grossvater: Antonio da Ponte; Brüder: Antonio; Francesco).
 Nach der Lehrzeit in der Werkstatt des Vaters arbeitete er auf den Baustellen des Großvaters und des älteren Bruders Antonio. Seine erste selbständige Arbeit ist 1606-1613 der Bau Scuola Grande di San Teodoro, einer der sechs großen Bruderschaften von Handwerkern.
Scuola Grande di San Teodoro im Zentrum von Venedig, erbaut von Tommaso Contin

Scuola Grande di San Teodoro
im Zentrum von Venedig,
erbaut von Tommaso Contin
1606-1613

 Die Fassade entwarf 1655 Antonio Sardi aus Morcote, während Bernardo Falconi aus Rovio 1657 die Statuen am Giebel schuf.
Im Markusdom errichtete Tommaso Contin 1617 die Altäre des Hl. Leonhard und der Madonna als Siegesbringerin (altare della Nikopeia), die als Beschützerin Venedigs gilt.
 Ab 1627 arbeitete Tommaso mit dem damals bedeutendsten Architekten, Baldassare Longhena, zusammen. Unter anderem beim Neubau der 1623 durch einem Brand zerstörten Kathedrale von Chioggia bei Venedig.
Kathedrale von Chioggia bei Venedig, erbaut von Baldassare Longhena und Tommaso Contin

Kathedrale von Chioggia bei Venedig,
erbaut von Baldassare Longhena
und Tommaso Contin,
1624-1633

 Ferner wirkte Tommaso ab 1627 beim Bau der Nikolauskirche am Lido mit. Sie ist dem Hl. Nikolaus von Bari geweiht, dem Schutzpatron der Seefahrer und insbesondere der venezianischen Flotte.
Francesco Guardi, der Doge auf dem Bucintoro bei San Nicolò am Lido

Francesco Guardi, Der Doge auf dem Bucintoro bei San Nicolò am Lido, ca. 1770, Louvre, Paris

 Sein Sohn Bernardino schrieb das 1645 in Venedig veröffentlichte Architekturtraktat La prospettiva pratica di Bernardino Contino.
 it.Wikipedia, Tommaso Contin
Scuola Grande di San Teodoro
Madonna Nikopeia (engl.)
Altäre im Markusdom
Kathedrale von Chioggia
it.Wikipedia, Kirche San Nicolò am Lido, Venedig
Traktat in der Architektur
 
CorbelliniGiovanni Antonioatt. 1700Laino (I)CZ
 Bildhauer. (Bruder des Giacomo Antonio?).
 
CorbelliniGiovanni Battistaatt. 1681 - 1711Laino (I)I, D
 Stuckateur. In der Villa del Poggio Imperiale in Florenz gestaltete er die Loggia 1681-1691. In Deutschland ist er in Schwerin und Mannheim dokumentiert.
 Bildindex, Loggia
 
CorbelliniPaolo1711 - 1769Laino (I)I
 Maler. (Vater: Giacomo Antonio). Geb. in Prag. Arbeitete in Brescia (I) und Umgebung.
 Paolo Corbellini (Treccani)
 
CortiPietro1704 - 1771ArannoRus
 Polier in St. Petersburg. (Sohn: Tommaso). 1745 lud ihn die Tochter von Domenico Trezzini, Tomasina, ein, nach Russland zu kommen, zusammen mit einem Dutzend weiterer Tessiner Maurermeister. Bis 1749 arbeitete Pietro im Schloss Peterhof, dann bat ihn der Architekt Bartolomeo Rastrelli (1700 - 1771), nach Zarskoje Selo zu kommen und beim Bau des Katharinenpalasts mitzuwirken.
Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei St. Petersburg, Umbau im Stil des russischen Rokoko durch Bartolomeo Rastrelli

Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei St. Petersburg, Umbau im Stil des russischen Rokoko durch Bartolomeo Rastrelli, 1752-1756

 Von 1756 bis zu dessen Fertigstellung 1763 arbeitete Corti dann am Winterpalast unter den Architekten Antonio Rinaldi, Jurij Felten und Vallin de la Mothe. Aus Dokumenten in Aranno geht hervor, dass er 1763 in die Heimat zurückkehrte, um seine familiären Angelegenheiten zu regeln. Er scheint dann nach der Heirat seines Sohnes Tommaso im Jahre 1765 zusammen mit diesem wieder nach St. Petersburg gegangen zu sein, wo sich damals viele Arbeitsmöglichkeiten boten. Er starb dort am 9. August 1771.
 Lit.
Navone N.: Costruire per gli zar. Architetti ticinesi in Russia 1700 - 1850, Ed. Casagrande, Bellinzona (CH) 2010
Croci-Maspoli B., Zappa G., Le maestranze artistiche malcantonesi in Russia dal XVII al XX secolo, Ed. Museo del Malcantone, Curio (CH) 1995
 Schloss Peterhof
Katharinenpalast in Zarskoje Selo
Winterpalast in St. Petersburg
Bartolomeo Rastrelli, Architekt
Antonio Rinaldi, Architekt
 
CortiTommaso1737 - 1798ArannoRus
 (Vater: Pietro). Seit 1766 ebenfalls als Polier in St. Petersburg tätig, wo nach der Thronbesteigung der Zarin Katharina der Großen (1762-1796) ein regelrechter Bauboom ausgebrochen war. Für welche Architekten Tommaso als Bauleiter wirkte, können wir nur indirekt über seine Mitarbeiter Marco Ruggia aus Pura, Francesco Rusca aus Agno und die Brüder Placido und Davide Visconti aus Curio ableiten: nämlich die Architekten Jurij Felten (Veldten), Vincenzo Brenna und Giacomo Quarenghi. Tommaso starb Ende 1797 / Anfang 1798 in St. Petersburg.
 Lit.
Navone N.: Dalle rive della Neva. Epistolari di tre famiglie di costruttori nella Russia degli zar, Ed. Academy Press, Mendrisio (CH) 2009
 Jurij Felten, Architekt
Vincenzo Brenna, Architekt
Giacomo Quarenghi, Architekt
 
CremonaGian Pietro- 1745ArosioI
 Architekt und Stuckateur. 1731-1738 in Siena Umbau der Kirche S. Giorgio und Neugestaltung der Fassade.
Kirche San Giorgio in Siena, 1731-1738

Gian Pietro Cremona,
Kirche San Giorgio in Siena,
1731-1738

 1741 entwarf er auch die Stuckdekorationen im Innern.
 it.Wikipedia, Kirche San Giorgio, Siena
 
CremonaIppolito1777 - 1844GravesanoI
 Architekt in Genua. Von seinen zahlreichen Bauten sind leider nur einige Fassaden erhalten. Auch das von ihm entworfene Theater in La Spezia wurde später umgebaut.
 it.Wikipedia, Ippolito Cremona
Archivi Architetti Ticinesi, Ippolito Cremona
 
CremonaMicheleatt. 1700ArosioI
 Stuckateur. (Vater: Pietro). Arbeitete in Piacenza, mit Bernardino Barca und Pietro Rusca, beide ebenfalls aus Arosio.
 
CremonaPietroca. 1800 -ArosioI
 Bildhauer und Stuckateur. Arbeitete in Turin und Umgebung: 1827-1829 im Schloss Agliè, ab 1830 Restaurierung des Schlosses Pollenzo. 1839 Stuckaturen im Palazzo Madama, Turin.
Stuckaturen im Palazzo Madama, Turin (I), 1839

Pietro Cremona,
Stuckaturen im Palazzo Madama,
Turin (I),
1839

 it.Wikipedia, Pietro Cremona
it.Wikipedia, Schloss Agliè
it.Wikipedia, Schloss Pollenzo
 
 
 © U. Stevens 2014 / 2015
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