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Francesco Pozzi
Stuckateur |
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geb. 11.02.1704 |
Bruzella (Vater: Domenico Antonio; Mutter: Catarina Carabelli) °° I. Orsola Petondi °° II. Teresa Trevani Vegezzi |
gest. 20.01.1789 | Castel San Pietro |
Portrait: Francesco Pozzi, gemalt von seinem Sohn Domenico
Die feinen, zarten Verzierungen in weißem Stuck, für die Francesco Pozzi während seines 40-jährigen Wirkens in Süddeutschland und in der Schweiz so geschätzt war, sind zum größten Teil noch erhalten. Mehr noch, sie wurden in den letzten Jahren liebevoll restauriert und bezaubern sogar uns eher nüchterne Menschen des 21. Jahrhunderts mit ihrer verspielten Leichtigkeit und ihrem harmonischen Einklang mit Architektur und Malerei.
Kloster Obermarchtal (D),
Spiegelsaal mit Stuckaturen
von Francesco Pozzi,
1751-1753
Bekannte Beispiele seiner Kunst sind Schloß und Kirche in Altshausen und auf der Insel Mainau, das Kloster Obermarchtal, der Dom von Arlesheim und die Ursen-Kathedrale in Solothurn.
Ein besonderes Geschenk machte er seinem Wohnort Castel San Pietro, wo er nach der endgültigen Rückkehr aus Deutschland im Jahre 1756 den Chor der Pfarrkirche mit Stuckaturen überzog. Zusammen mit den Fresken und Gemälden von Carlo Carlone entstand mitten im Tessin eine Perle des süddeutschen Rokoko, die demnächst restauriert werden soll.
Mehr über die weiteren Werke von Francesco Pozzi können Sie aus der 70-
seitigen Biographie erfahren, die 2007 in deutscher und in italienischer
Sprache erschienen ist. Sie enthält auch kurze Kapitel über die damaligen
Auftraggeber, den im 18. Jahrhundert modischen
Rokokostil und die
Technik der Stuckdekoration. Beide Versionen sind als Pdf-Datei verfügbar.
Über Francescos drei Söhne werden separate Biographien vorbereitet. Der älteste, Giuseppe, war Hofstuckateur in Mannheim und blieb mit seiner Familie in Deutschland. Carlo Luca arbeitete als Bildhauer und Stuckateur in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien. Der jüngste Sohn Domenico begeisterte sich für die Malerei und wurde insbesondere für seine ausdrucksvollen Porträts bekannt.
Literatur
- Keller P., Agustoni E., Barocco. Alla scoperta di alcuni piccoli capolavori in territorio ticinese, Ed. Casagrande, Bellinzona (CH) 2010
- Strübin J., Zürcher C.: St.-Ursen-Kathedrale, in: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Band IV, Bern 2017
- Stevens U., Francesco Pozzi. Ein Wanderstukkateur aus dem Tessin. Ed. Tipo Print, Mendrisio (CH) 2007
Links
- Francesco Pozzi
- Kloster Obermarchtal (D)
- Schloss Mainau (D)
- Dom von Arlesheim (CH)
- St. Ursenkathedrale, Solothurn (CH)
© U. Stevens 2010 / 2018